Wie komme ich in Cusco von A nach B? TEIL 1 – unterwegs in der Stadt -DESTINO CUSCO
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verkehr in cusco

Wie komme ich in Cusco von A nach B? TEIL 1 – unterwegs in der Stadt

Cusco ist mit unter einer halben Millionen Einwohner noch ein Dorf im Vergleich zu Lima mit seinen 10 Millionen Einwohnern! Aber chaotisch ist der Verkehr hier ebenfalls – vorallendingen auch weil die Stadt in einem Tal liegt und die historische Altstadt voller verwinkelter Einbahnstrassen ist, die Autofahrer hier einen ausgeprägten Dickschädel haben und es wie in jeder peruanischen Stadt viel zu viele Taxis gibt!

Aber es gibt für alles eine Lösung und für jeden Geldbeutel eine Fahrgelegenheit! Ob mit Taxi, öffentlichem Bus, Fahrrad oder zu Fuss – hier erfahrt ihr was in der Stadt Cusco möglich ist, was ratsam und empfehlenswert, was die Fahrt ungefähr kostet, wie das mit dem Bezahlen funktioniert und noch vieles mehr!

 

Cusco zu Fuss:

Die meisten Hotels sind in der historischen Altstadt zu finden, was gleichzeitig auch das Stadtviertel ist, in dem ihr Restaurants, Banken, Museen, Kirchen, Plätze, Bars und Märkte findet, was es äusserst angenehm macht, das ganze zu Fuss zu erkundschaften.

Bequeme Schuhe sind da sehr zu empfehlen, auch weil es viel Kopfsteinpflaster und rutschige Stufen gibt – nicht umsonst heisst eine Gasse im verwinkelten Stadtviertel San Blas „Resbalosa“ – die „Rutschige“.

Auch wenn die Zebrastreifen hier theoretisch den gleichen Zweck haben wie bei uns, besser nicht darauf verlassen – hier hat der Stärkere Vorrang und das ist in dem Fall meistens das Auto! Aber keine Angst, in letzter Zeit sind immer mehr Fussgängerampeln dazugekommen und mit ihren rennenden grünen Männchen und der rückwärtszählenden Ampelfunktion kann man ganz gut einschätzen, wann gemütlich laufen oder ein schnellerer Schritt angeraten wär.

Im Zentrum Cuscos gibt es viele Politessen, die mit ihren behandschuhten Händen – im Monat Juni auch in den Nationalfarben Perus – und der Trillerpfeife im Mund den Ampeln zusätzlich Respekt verschaffen! Sollten sie allerdings nicht die gleichen Anweisungen geben, dann zählt was die Politesse mit ihren Gesten zu verstehen gibt!

 

 

Mit dem Fahrrad unterwegs:

Für jemanden aus Freiburg, der fast täglich Fahrrad gefahren ist, ist es schon sehr schade, dass das hier eigentlich völlig untypisch ist.

Warum ich mich hier noch nie aufs Fahrrad geschwungen habe? Das hat mehrere Gründe: Erstens gibt es hier keine Fahrradwege und im Verkehr muss man schon sehr risikofreudig sein wenn man sich da hineinwagt, zweitens gibt es hier viele Strassenhunde, die zwar meist harmlos sind, es aber lieben allem Fahrenden kläffend hinterherzurennen, drittens ist Cusco nicht gerade flach und auf über 3400 Metern in die Pedale zu treten nicht gerade ein Kinderspiel und viertens hätte ich überhaupt keine Ahnung wo ich das Fahrrad sicher abstellen könnte, so dass es später auch noch dasteht.

Wenn man hier ausnahmsweise mal einen Fahradfahrer sieht, dann ist es ein super ausgestatteter Mountainbiker, der gerade von seiner Outdoor-Tour nach Hause kommt oder ein radreisender Tourist, der die Anden auf seine ganz eigene Art bereist – ein alltägliches Verkehrsmittel ist auf allenfall nicht!

 

Taxi fahren in Cusco:

Ich kann wohl an einer Hand abzählen, wie oft ich Taxi in Deutschland gefahren bin – in Cusco dagegen ist das etwas so normales, dass es mir schon in Fleisch und Blut übergegangen ist! Es ist einfach die schnellste und unkomplizierteste Variante von A nach B zu kommen und dazu noch nicht mal teuer! Es gibt 2 Varianten hier Taxi zu fahren:

Nr. 1. – Taxi an der Strasse heranrufen:

Achtung diese Variante ist eher für Ortskundige und Spanischsprechende geeinget – Warum? Weil es hier keine festen Tarife oder Tachos gibt und man oft erstmal erklären muss wie man da wo man hinmöchte eigentlich hinkommt!

Ich stehe also am Strassenhand und wedele mit meinem ausgetreckten Arm alle Autos an, die aussehen wie ein potentielles Taxi. Wenn sich dann ein Auto nähert und schon vielversprechend aufblinkt oder hupt und im besten Fall ein Taxischild auf dem Dach hat, dann stehen die Chancen schon mal gut. Der Fahrer hält an und durch das offene Beifahrerfenster sage ich ihm wo ich hinmöchte. Er überlegt ob er das kennt und ob er in diese Richtung überhaupt fahren möchte, dann antwortet er entweder mit ja oder nein. Danach frage ich wieviel er für diese Strecke haben möchte und er unterbreitet mir sein Angebot, dass sich je nach Lust und Laune des Fahrers mal als absolut überteuert oder verhandlungfähig herausstellt. Dann sage ich ihm was ich bereit wäre zu zahlen und erst wenn wir uns dann auf einen Preis geeinigt haben, steige ich in das Taxi ein – ich könnte auch gleich einsteigen und weil ich die Preise ungefähr kenne, erst bei Ankunft zahlen, aber das führt leider oft genug zu leidigen Diskussionen, also halte ich es wie die meisten Cusceños und verhandel im Vorraus!

Preis: zw. 3-10 Soles innerhalb der Stadt, je nach Distanz für die Fahrt, unabhängig wieviele Fahrgäste! Am besten fragt ihr Ortskundige wieviel sie bis zu eurem Ziel zahlen würden, dann habt ihr eine Orientierung  – ansonsten versucht man hier auch gerne euch ein wenig übers Ohr zu hauen!

Bitte beachten: hier kann jeder Mensch Taxi spielen, dafür braucht es keine spezielle Lizenz oder Registrierung, lediglich ein Taxischild! Du steigst also in das Auto von einem wildfremden Menschen ein, für dessen Integrität niemand garantieren kann!

Tipp: Kleingeld parat haben, denn nicht immer haben die Fahrer Wechselgeld! Ansonsten frage ich im Vorfeld, ob er 20 oder 50 Soles wechseln kann und manchmal fahren wir dann auf dem Weg eine Tankstelle an, wo der den grossen Schein wechseln kann und bei der Gelegenheit gleich auch noch tankt!

 

Nr. 2 – offizielles Taxi rufen lassen

Es gibt in Cusco auch einige registrierte Taxiunternehmen, die per Radio mit ihrer Taxizentrale verbunden sind. Diese kann man anrufen und ein Taxi zu einer bestimmten Adresse bestellen lassen, was meist mit einer Wartezeit von 5-10min verbunden ist. Die meisten Hotels und Restaurants wissen welche Taxiunternehmen aktuell am besten sind und rufen gerne für euch bei einem der Taxiunternehmen an.

Die Taxis sind meist recht moderne Modelle und relativ sauber – was man von vielen anderen Autos hier leider nicht behaupten kann!

Taxistände mit offiziellen registrierten Taxis gibt es nur am Flughafen und Busbahnhof, aber leider nirgends sonst in der Stadt.

 

Preis: ca. 20% mehr auf den Normalpreis, am besten fragt ihr gleich beim Anruf in der Taxizentrale wieviel die Fahrt kosten würde, so kommt es zu keinen Diskussionen mit dem Fahrer!

Tipp: Kleingeld parat haben!

 

Busfahren – immer wieder ein Erlebnis!

Die öffentlichen Busse heissen hier Combis und haben alle individuelle Namen: Correcaminos, Imperial, Batman, C4M, Wimpillay – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!

Alle haben fest vorgegebene Routen, die sie innerhalb der Stadt in Dauerschleife abfahren. Dabei fahren sie die Haltestellen, sog. Paraderos, in regelmässigem Abstand an, was aber nicht bedeutet, dass man an den Haltestellen Fahrpläne finden würde! Feste Abfahrtszeiten gibt es nicht, sondern man wartet bis die Linie vorbeikommt die man gerade braucht!

Woher man weiss wohin die Busse fahren? Erfahrung! Denn auch Routenpläne wirst du hier vergeblich suchen. Am besten Du fragst einen der Wartenden mit welchen Bus Du an dein Ziel kommst oder wenn ein Bus anhält direkt den Türöffner/Einkassierer. Hilfreich ist auch, dass die wichtigsten Haltestellen zur Orientierung aussen an den Bussen angeschrieben sind.

Einsteigen:

Von weitem erkennt man aufgrund der unterschiedlichen Farben und Namen der Busse schon die Linie die man nehmen möchte und signalisiert mit Handwinken, dass man gerne zusteigen möchte. Der Bus hält und man ist gut beraten schnell einzusteigen und sich etwas zum Festhalten zu suchen, denn es geht sofort weiter! Da Busfahren die billigste Variante ist von A nach B zu kommen, sind die Sitzplätze meist schon alle belegt – also ist Stehen angesagt und wenn der Bus sich füllt dann in Zweierreihe! Ihr würdet euch wundern, wieviele Menschen hier in einen Bus hineinpassen, die einzige Regel ist, dass die Bustür noch zugehen muss!

Direkt beim Eingang gibt es reservierte Plätze für Ältere, Gehbehinderte, Frauen mit kleinen Kindern oder Schwangere, die man benutzen kann solange kein anderweitiger Bedarf besteht. Tendenziell sind die Cusqueños sehr darauf bedacht ihren Sitzplatz den entsprechenden Menschen zu überlassen, so kann es auch vorkommen dass ein älterer Herr von ganz hinten im Bus gerufen wird, da der Rufende bei der nächsten Haltestelle aussteigen wird und garantieren will, dass sich nicht jemand anderes auf den Platz setzt – ansonsten gilt nämlich: wer am nächsten steht, egal ob zuletzt zugestiegen oder nicht – mahlt zuerst!

Bezahlen:

Bezahlt wird die Fahrt erst kurz vor Deinem Ziel, da man meistens kein Ticket im Gegenzug bekommt, ist es so für den Kassierer einfacher sich zu merken, welcher Passagier schon bezahlt hat und welcher nicht. Nur manchmal nutzen die Kassierer eine lange Strecke ohne Haltestelle und kommen herum und sammeln ein. Da der Preis einheitlich ist egal wie lange du im Bus unterwegs warst, gibt es dahingehend keine Probleme.

Aussteigen:

Der Kassierer ist auch gleichzeitig derjenige der die jeweils nächste Haltestelle ausruft und damit gleichzeitig anfragt ob dort jemand aussteigen möchte. Du musst mit „Baja“  („Aussteigen“) reagieren, sonst kann es sein, dass der Bus einfach an der Haltestelle vorbeifährt! Wenn niemand mit „Baja“ antwortet, gibt der Kassiere mit einem „Nadie“ dem Fahrer zu verstehen, dass „Niemand“ aussteigen möchte.

 

Preis: auch wenn in den meisten Bussen 80 Centimos steht, so kostet die Fahrt nur 70 Centimos. Für Studenten und Schüler gibt es spezielle Tarife und Kinder bis 5 Jahren fahren kostenlos auf dem Schoss ihrer Eltern mit. Benutzen sie einen Sitzplatz für sich alleine, dann muss auch für sie gezahlt werden!

Tipp: Solltest du kein Kleingeld parat haben, dann bitte entsprechend früh darauf aufmerksam machen, so hat der Kassierer genügend Zeit, das Wechselgeld vom Fahrer zu organisieren!

Achtung: Da es in vielen Bussen ein wildes Gedrängel gibt und man oft genug aneinander gedrückt dasteht, pass sehr gut auf deine Wertsachen auf, denn solche Situationen nutzen Taschendiebe besonders gerne aus!

Vorteil: Beim Busfahren kommst du in direkten Kontakt mir der einheimischen Bevölkerung und bekommt den cusqueño way of life hautnah mit! Unterhaltungen, Telefongespräche, das Ausrufen der Haltestellen und die obligatorische Musik aus dem Radio sind charakteristisch und lassen Busfahren hier jedesmal zu einem Erlebnis werden!

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Was sind Deine Erfahrungen auf Cuscos Strassen?

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