5 Tipps was du gegen die Höhenkrankheit machen kannst oder wie funktioniert Akklimatisation? -DESTINO CUSCO
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5 Tipps was du gegen die Höhenkrankheit machen kannst oder wie funktioniert Akklimatisation?

Höhenkrankheit in Cusco? Möglich, denn Cusco liegt mitten in den peruanischen Anden auf sage und schreibe 3400 Meter über dem Meeresspiegel!

Das ist ganz schön hoch. Und logischerweise ist das erstmal ein kleiner Schock für euren Körper, der jetzt realisieren muss, dass er hier mit weniger Sauerstoff zurechtkommen muss! Und viele denken dann an eine bevorstehende Höhenkrankheit! Was hat es damit auf sich und was kann ich selber tun? In diesem Artikel bekommst du Antworten auf deine Fragen!

Pro 1000 Höhenmeter sinkt der Luftdruck und damit auch die Sauerstoffversorgung in eurem Körper um ca. 10 % – bei über 3000 Metern muss der Körper also mit weniger als 70% Sauerstoffversorgung zurechtkommen.

Das schafft er, aber er braucht dafür Zeit! Das ist die sogenannte Akklimatisationsphase.

Da realisiert euer Körper die verringerte Sauerstoffzufuhr und beginnt zu reagieren – er fängt an vermehrt rote Blutkörperchen zu produziert, die für eine verbesserte Sauerstoffaufnahme sorgen und so passt sich euer Körper langsam an die neuen Bedingungen an.

Du kannst deinen Körper bei dieser Akklimatisation unterstützen, indem du manches vermeidest und anderes ganz bewusst tust:

Was du während der Höhenakklimatisation beachten solltest:

  • Ganz bewusst langsam machen!

Für manche ich das eine ganz neue Erfahrung, wenn der Körper dir mit einem mal signalisiert: „Halt, Stopp! Das geht mir zu schnell!“ Und dabei bist du in deinem normalsten Tempo unterwegs, aber eben auf über 3000 Metern – und hier funktioniert eben alles ein bischen anders!

Das heisst eine Spur herunter schalten: langsamer laufen, nicht rennen, nach dem Aufrichten oder Aufstehen kurz warten, nach ein Paar Stufen Pause machen, was trinken, zur Ruhe kommen, die Aussicht geniessen und weiter gehts!

  • Viel viel Trinken!

Die meisten schrecken vor diesem Tipp immer zurück: „Oh nein, da muss ich ja ständig!“ Ja Tatsache, kann ich nicht leugnen, in der Höhe muss man sowieso öfter und aus genau diesem Grund, muss man entsprechend viel Nachlegen.

Warum man in der Höhe öfter muss? Automatisch atmet man in der Höhe schneller und öfter, und da das einfacher durch den Mund statt durch die Nase geht, erhöht sich so der Flüssigkeitsverlust. Durch das schnellere Atmen wird auch viel Kohlenstoff abgeatmet was dazu führt, dass das Blut basisch wird. Um den ph-Wert zu erhalten, gibt die Niere Basen ab, was zu einem erhöhten Harndrang führt und zu weiterem Flüssigkeitsverlust. So hätten wir das also auch geklärt!

Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Mit viel trinken bekommt man die typischste aller Begleiterscheinungen bei der Höhenakklimatisation – die Kopfschmerzen – sehr gut in den Griff! Denn das ist auch mein Gradmesser: bekomme ich Kopfschmerzen, habe ich zu wenig getrunken!

Am besten doppelt so viel wie sonst! Dein Körper wird es dir danken! Und Toiletten findet man immer, jedes Geschäft lässt einen für 1 Sol die Toiletten nutzen: „Me preste su baño por favor“ heisst das Zauberwort!

Was sollst du trinken? Am besten stilles Wasser und Cocatee! Auch ruhig zwischendrin mal etwas Süßes, das regt zusätzlich den Kreislauf an!

Was sollst du nicht trinken? Keinen Alkohol in den ersten Tagen! Alkohl entzieht dem Körper Wasser und aus den bekannten Gründen ist das eher kontraproduktiv für deinen Akklimatisierungsprozess. Wenn du keinerlei Probleme bei der Akklimatisierung verspürst, dann probiere es aus, aber vorsichtig: kann sein dass du hier schneller betrunken bist als zuhause!

  • Lieber leichte Kost

Fettiges Essen liegt schwer im Magen und die Verdauung ist in der Höhe ein bischen langsamer, also lieber nicht zu spät und nicht zu schwer essen: Kohlenhydrathaltige Nahrung ist zum Beispiel besser, weil sie weniger Sauerstoff verbraucht als Fette und Eiweiße!

  • Lieber warme Kleidung

Auch wenn die Sonne knallt und du an einem windstillen Ort vielleicht ins Schwitzen kommt, ist es besser etwas Langärmliges anzubehalten, denn die Luft selbst bleibt in der Höhe kalt, nur die direkten Sonnenstrahlen selbst wärmen!

Und wenn du dich umschaust, wirst du sehen dass kaum ein Peruaner in den Anden in kurzen Shorts und Tshirt herumläuft!

  • Akklimatisierung in kleinen Schritten

Setzen wir uns in kleinen Schritten immer dünnerer Luft aus, kommt unser Organismus mit dem Sauerstoffmangel besser klar. Bei vielen Reiserouten ist das schon mit eingeplant, so reisen viele Touren zuerst nach Arequipa (2300) und machen sich nach ein paar Tagen mit unterschiedlichen Höhenlagen im Colca-Cañon dann auf ihren Weg höher in die Anden. Die meisten sind dann später in Cusco schon bestens akklimatisiert!

An sich gilt der Spruch „Go high, sleep down!“, mit dem man den Körper am besten bei seiner Akklimatisation unterstützt: Übernachtet man niedriger als man tagsüber unterwegs war, dann tut das dem Körper gut und man passt sich leichter an die neuen Gegebenheiten an! Für Cusco kann das zum Beispiel eine Übernachtung im Heiligen Tal der Inka sein, das zwischen 2700 und 2900 Meter liegt.

Beachtest du all diese Tipps, wird sich dein Körper gut auf die neuen Bedingungen einstellen, ist dies allerdings nicht der Fall, dann solltest du wissen wie du die Anzeichen einer Höhenkrankheit erkennen kannst:

Was sind die Symptome der Höhenkrankheit?

Die meisten Menschen haben mit Kopfschmerzen zu kämpfen, das sollte dich überhaupt nicht verunsichern, meist hilft Trinken oder ein bisschen Extra-Sauerstoff schon sie zu lindern! Auch die Appetitlosigkeit an sich ist keine ängstigende Nebenerscheinung, bei vielen liegt es vor allem auch am Coca-Tee-Konsum, der das Hungergefühl unterdrückt!

Wenn diese Symptome allerdings in Kombination mit Übelkeit, Erbrechen, Schwindel und Schlaflosigkeit auftreten, dann sollte ein Arzt konsultiert werden, der dann entsprechend zur künstlichen Sauerstoffzugabe rät oder zu einem baldiger Abstieg in niedrigere Höhenlagen!

Denn wer solche Symptome ignoriert und weiter aufsteigt, bekommt im schlimmsten Fall ein Hirn- oder Lungenödem, bei dem sich in den betroffenen Organen Flüssigkeit ansammelt – und damit ist nicht zu spassen!

Wo bekommst du Extra-Sauerstoff?

Viele Hotels in Cusco sind auf die Umstände der Höhenakklamatisation ihrer Gäste bestens vorbereitet und bieten Sauerstoffgeräte zur Nutzung an, einfach an der Rezeption danach fragen, oft sind die ersten paar Minuten kostenlos!

In den Apotheken gibt es kleine tragbare Sauerstoffgeräte namens OXISHOT die einen punktuell mit ein paar Tiefen Atemzügen vermehrtem Sauerstoff versorgen!

Bei Vorerkrankungen Reisemediziner zu Rate ziehen

Manche Menschen haben zum Beispiel aufgrund einer Vorerkrankung (Lungen- und Herzerkrankungen) eine verminderte Adaptationsfähigkeit und somit ein erhöhtes Risiko für eine Höhenkrankheit, sie sollten sich unbedingt vor einer Reise in die Höhe von einem entsprechenden Arzt untersuchen lassen und die Reiseroute mitsamt den Höhenangaben mit ihm besprechen.

Bitte auch vorab klären, ob es Änderungen bei der Einnahme ihrer Medikamente aufgrund der Höhe geben sollte und zu welchen Kopfschmerztabletten euer Arzt rät.

Das Positive:

  • Ob dich die Höhenkrankheit erwischt, hat nichts mit Alter, Fitness oder Höhenerfahrung zu tun, manchmal hängt es einfach auch nur von der Tagesform ab! Teilweise kommen ältere Herrschaften wunderbar mit den Gegebenheiten klar, während junge sportliche Leute eher Probleme bekommen, weil sie ihr Tempo nicht zügeln können.
  • Wie bei so vielem, spielt auch hier die Psyche eine wichtige Rolle! Es ist nicht so, dass ihr höhenkrank werden müsst! Manche fragen mich, wann sie denn nun endlich mit den Anzeichen zu rechnen hätten, da gibts keine generelle Antwort, denn vielleicht habt ihr gar keine und euer Körper steckt die Anpassung einfach problemlos weg! Deswegen nicht verrückt machen lassen, aber trotzdem auf seinen Körper hören, denn der sagt einem schon recht gut, wann jetzt mal eine Ruhepause angesagt wäre!
  • Du machst gerade Höhentraining! Bleibst du länger in der Höhe, dann passt sich dein Körper immer besser an die Bedingungen an, nach ungefähr 3 Wochen haben sich so viele rote Blutkörperchen gebildet, dass du soviel Sauerstoff bekommst wie auf Meereshöhe!

 

Was waren deine Erfahrungen mit der Höhe? Lass uns daran teilhaben und hinterlasse uns deine Geschichte einfach im Kommentarfeld!

 

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