Was hat es eigentlich mit diesem Baby Alpaca auf sich?

Baby Alpaca oder Maybe Alpaca? Hier erfährst du was sich dahinter wirklich verbirgt!

Peru ist die Heimat von vielen, vielen wollenden, streichelweichen, knuddeligen Andenschafen!

Andenschafen?

Nein, ok wir sind heute schlauer als die erobernden Spanier vor über 500 Jahren, für die diese ihnen fremde Tierart einfach ein zu gross geratenes Schaf war! Wir sprechen von ALPACAS!

Alpacas sind ein der vier in Südamerika heimischen Kameliden (Lamas, Guanacus, Vicunas), deren natürlicher Lebensraum die Anden sind. Hier auf Höhen zwischen 3400 und 5000 Metern wächst das charakteristische Icchu-Gras, von dem sich die Tiere hauptsächlich ernähren. Schon vor mehreren tausend Jahren ist das Alpaca ebenso wie das Lama von den Menschen domenstiziert worden und seitdem leben die beiden in enger Verbundenheit, bis heute!

Alpacas sind für die Menschen in den Anden nicht nur Fleischlieferant, sondern ihr getrockneter Kot wird in Gegenden über der Baumgrenze als wichtiges Brennmaterial genutzt. Aber am wichtigsten und wertvollsten ist die Wolle der wunderschönen Tiere! Und da haben wir was das Farbspektrum angeht, eine enorme Vielfalt!

Zu Zeiten der Inka schon, waren vorallem die schwarzen und die weissen Alpacas besonders gefragt, schwarz kommt nicht besonders oft vor und weiss kann man besonders gut einfärben!

Mikronen oder: Wie wird eigentlich die Dicke von Wolle gemessen?

In der Textilindustrie spricht man bei der Qualifikation von Wolle vom sogenannten Mikrometer oder Mikron, dabei handelt es sich um ein Tausendstel Millimeter! Verschiedene Wolldicken werden also in Mikron angegeben um Feinheit messbar und somit vergleichbar zu machen.

Grundsätzlich hat das Alpaca einen Mikronenwert unter 25, als Vergleich: Mohair-Wolle (Ziege) hat 27 Mikronen und Angorawolle (sei sie vom Hasen, der Katze oder der Ziege) sogar nur zwischen 11-16 Mikronen, Alpacawolle liegt also mit seinem Feinheits-Wert dazwischen.

Für viele ist Baby-Alpaca-Wolle, die Wolle eines Jungtieres – das ist nicht ganz richtig! Baby-Alpaca ist eine Qualitätsstufe die bei allen Altersstufen auftauchen kann, man spricht davon wenn die Wolle einen Mikronenwert unter 22 hat, und das ist nicht nur bei Jungtieren der Fall oder der ersten Schur nach ungefähr einem Lebensjahr!

Wie ihr auf dieser schematischen Darstellung erkennen könnt, gibt es diese Baby-Alpaca-Wollqualität nur an bestimmten Körperteilen, aber es lässt sich auch bei Tieren mit 2 Jahren (zweites Bild) und 3 Jahren (drittes Bild) finden, nur wird der Anteil immer geringer.

Um diesen Anteil jedoch möglichst gross zu halten und auch über Jahre hinweg, daran arbeiten Tiermediziner und Genetiker wie zum Beispiel in Pacomarca – ein sehr interessantes und spannendes Projekt!

Nur wie wissen wir im Geschäft was Baby-Alpaca ist und was nicht?

• Der Preis!

Baby-Alpaca oder Alpaca generell hat seinen Preise und Ware die wirklich 100% aus dieser Wolle hergestellt wird, gibt es nur in den entsprechenden schicken Läden, deren Preise schon fix auf Preisschildern stehen. Pullover die du bei einem Stand in einem Hinterhof findest und um die 50 Soles kosten, können einfach nicht 100% Alpaca sein, auch wenn es draufsteht – und da wären wir beim Maybe-Alpaca!

• Die Qualität!

Viele Pullis fühlen sich von außen so weich an, dass man leicht überredet werden kann, dass es sich ja nur um Baby-Alpaca handeln kann – was viele nicht wissen: die Pullis werden von außen mit Bürsten extra weichgebürstet! Schaust du dir einmal die Innenseite an, wirst du den Unterschied sofort feststellen: längst nicht so weich und wenn die Wolle auch noch glänzt, kannst du ziemlich sicher davon ausgehen, dass es synthtische Wolle ist!

ALSO…

…nicht alles glauben, was man so gesagt bekommt, aber mein Rat an alle: Wenn euch der Pulli, der Schal, die Mütze, die Handschuhe, die Socken etc. gefallen, dann ist es doch eigentlich egal ob nun 100 % oder nicht, kauft es und freut euch dran!

Wer noch ein bischen mehr über die kulturelle Bedeutung der Alpacas in den Anden erfahren möchte, hier eine interessante GEO Reportage: Ein Alpaca für Christobal!